Auslieferung

Auslieferung

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Die Auslieferung eines Bottoms an einen Top ist eine der intensivsten Komponenten beim SM-Spiel. Dabei bezeichnet Ausgeliefertsein sowohl die physische Situation ("Ich bin gefesselt und kann mich nicht befreien") als auch die psychische ("Du kannst mit mir jetzt machen, was du willst"). Meist sind beide Aspekte bei einem SM-Spiel vorhanden, wobei D/S-Spieler die Auslieferung eher auf geistiger Ebene bevorzugen, bei vielen Arten von Bondage wie auch bei anderen körperorientierten Spielen die Auslieferung unmittelbar am eigenen Körper erfahren wird. Auch ein Tunnelspiel kann als Ausgeliefertsein bis zum Ende des Spiels erlebt werden. Ist der Zustand des Ausgeliefertseins nicht mit dem Ende des Spiels abgeschlossen, kann man dies TPE nennen.

Bottoms, die Ausgeliefertsein als lustvoll erleben, unterscheiden sich dadurch von Bottoms, denen ein "so tun als ob" (zB allem bei Bondage) genügt. Viele SMer erfahren in ihrer persönlichen Entwicklung einen Moment, in dem sie sich das erste Mal einem Partner oder einer Praktik vollständig ausliefern. Für viele bleibt es bei einem einmaligen Versuch, weil sie feststellen, daß sie dieses Gefühl nicht erotisieren können. Für andere ist Ausgeliefertsein notwendiger Bestandteil ihres SM-Spiels. Häufig ist zu hören, daß solche Bottoms die freiwillig eingegangene Hilflosigkeit als Befreiung erleben

Ein dem Top ausgelieferter Bottom überträgt diesem eine hohe Verantwortung. Es gibt daher auch Tops, die mit diesem Grad an Intensität nicht spielen wollen. Andere wiederum genießen den hohen Vertrauensvorschuß, den eine Auslieferung des Bottoms an sie bedeutet.

Ausgeliefertsein ist ein recht extremes Gefühl. Es kann vorkommen, daß sich aus wiederholtem lustvollem Erfahren eine psychische Abhängigkeit des Bottoms von dieser Situation oder von einem bestimmten Top entwickelt, die bis zur Hörigkeit führen kann. Ab wann allerdings eine ungesunde Abhängigkeit des Bottoms vom Top besteht, kann kaum objektiv definiert werden (siehe auch sane).