Dressur

Dressur

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Dressur ist ein aus dem Umgang mit Tieren entlehnter Begriff, der mit demselben Inhalt beim SM verwendet wird. Bei einer Dressur richtet der Top den Bottom in Spielen so ab, daß er auf ein bestimmtes Kommando hin gewisse Handlungen ausführt oder durchgehend genau vorgeschriebene Haltungen und Verhaltensweisen ausführt. Die Dressur kann man als konsequentere Form von Erziehung verstehen. Sie wird, vor allem im Kontaktanzeigenkontext, auch als "Abrichtung" bezeichnet.

Der Unterschied zum Befehl besteht darin, daß das Kommando (zB ein Fingerschnippen) oft nonverbal ist, jedenfalls kaum beschreibt, was der Bottom zu tun hat (zum Beispiel die Schuhe des Tops lecken): Die Reaktion des Bottoms ist vorher "einprogrammiert" worden, was die Macht des Tops über den Bottom und dessen Willenlosigkeit unterstreicht. Damit erhält die Situation bereits ohne Berücksichtigung der auszuführenden Handlung einen demütigenden Charakter, besonders, wenn sie vor einem Publikum ausgelebt wird.

Andere Formen der Dressur zielen darauf, den Bottom während des Spieles (und bei 24/7-Beziehungen darüber hinaus) gewisse Verhaltensweisen anzuerziehen. Der Bottom darf zum Beispiel die Beine nicht überkreuzen, sein Genital nicht selbst berühren, dem Top nicht ins Gesicht sehen, nicht ohne Erlaubnis sprechen oder nicht von sich in der ersten Person reden. In diesen Fällen soll der Bottom diese Regeln als normalen Bestandteil seines ständigen Verhaltens aufnehmen. Auch hier steht eine demütige Komponente im Vordergrund.

Dressur beim Petplay

Im Gegensatz dazu kann der Dressur bei Tierrollenspielen jede demütigende Komponente fehlen. Hier wird der Bottom entsprechend seiner Rolle als Pony oder Hund von dem Top angelernt.

Dressur in der Literatur

Ausgeklügelte Formen der Dressur spielen bei SM-Romanen oft eine große Rolle und werden von Sadomasochisten in ihren Rollenspielen eingebaut. Beispiele dafür sind Vorlagen aus der Geschichte der O und Gor.