Outing

Outing

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Outing nennt man den Vorgang, die sexuelle Orientierung eines Menschen öffentlich zu machen, und zwar in erster Linie gegen seinen Willen. Der Begriff wurde in Deutschland 1991 bekannt, als der Regiseur und Schwulenaktivist Rosa von Praunheim (http://de.wikipedia.org/wiki/Rosa_von_Praunheim) in einer Talkshow unter anderem den Moderator Alfred Biolek, den Schauspieler Götz George, den Komiker Hape Kerkeling, die SPD-Politiker Helmut Schmidt und Johannes Rau sowie den CSU-Politiker Peter Gauweiler öffentlich als schwul bezeichnete. In der Folge entspann sich eine Debatte zwischen den Polen "was privat ist, geht niemanden was an" und "wer in der Öffentlichkeit steht, sollte auch zu seinen Neigungen stehen und damit allen nützen", die auch heute noch nicht beendet ist.

"Outen" als Bekanntmachung gegen den Willen des Betreffenden steht im Gegensatz zum "Coming Out", also dem freiwilligen Bekenntnis desjenigen. In Deutschland wurde vor allem das Coming Out mehrerer Hamburger SMer bekannt, die sich 1992, wieder in einer Talkshow, outeten.

Im SM-Kontext gilt absichtliches oder versehentliches Outing eines anderen SMers gegenüber Nicht-SMern als grobe Indiskretion. Neben vielfältigen privaten Gründen, seine Neigungen nicht zB der Familie oder den Kollegen kundzutun, gibt es auch handfeste Hindernisse für Angehörige bestimmter Berufsgruppen. Um jemanden auch nicht unabsichtlich zu outen, gilt Diskretion als erstrebenswert, also zB bei einem Treffen in der Öffentlichkeit nicht über den letzten gemeinsamen SM-Party-Besuch zu reden, wenn nicht klar ist, ob alle Anwesenden bereits in die SM-Neigung eingeweiht sind.