P-Wert

P-Wert

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Der P-Wert ist ein von der Dänin Maria Marcus 1974 eingeführtes unspezifisches Maß für den "pornografhischen Wert" eines Mediums aus der Sicht von Sadomasochisten.

Umgangssprachlich gesagt wird mit einem "hohen" oder "niedrigen" P-Wert ausgedrückt, wie "geil" eine Geschichte, ein Bild oder ein Video für Sadomasochisten ist. Implizit enthalten ist die Annahme, dass das Medium zwar auf Sadomasochisten wie auch auf Vanilles erotisch wirken kann, gewisse Elemente aber nur auf den Sadomasochisten eine anregende Wirkung haben. Genau diese Elemente erfasst der P-Wert.

In ihrem Buch Die furchtbare Wahrheit gibt Marcus den Büchern des Marquis de Sade einen niedrigen P-Wert, weil "der Leser viel zu viele Diskussionen durchkauen muss, bevor er an die Leckerbissen kommt". An der Spitze der P-Wert-Skala steht nach ihrer Ansicht die Geschichte der O. Sie weist auch darauf hin, dass zahlreiche gewöhnliche Filme einen enorm hohen P-Wert haben:

Man braucht sich nur einen ganz gewöhnlichen Film anzusehen, in dem Catherine Deneuve an einen Baum gefesselt und gepeitscht wird oder Maria Schneider die Butter holen muss, bevor Marlon Brando sie in den Arsch fickt und dabei zwingt, all das zu sagen, was sie am meisten demütigt.

(Bei den Filmen handelt es sich um "Belle de Jour - Schöne des Tages" von 1967 und "Der Letzte Tango in Paris" (Ultimo tango a Parigi) von 1972). Der P-Wert spielt eine wichtige Rolle bei entsprechenden Diskussionen über die ineffektiven Versuche von Vanilles, auf Sadomasochisten erregend wirkende Medien zu zensieren.

Literatur

  • Maria Marcus, Die furchtbare Wahrheit. Frauen und Masochismus. Rowohlt Verlag, Hamburg (1982) ISBN 3498042785