Sadismus

Sadismus

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Mit Sadismus werden zwei grundsätzlich verschiedene Dinge bezeichnet:

  1. Sadismus im allgemeinen Sinne ist ein menschliches Verhalten, bei dem Menschen oder Tiere geärgert oder gequält werden. Der Schmerz anderer verursacht dabei Freude, teils auch sexuelle Erregung. Sadismus wird von den meisten Menschen ethisch abgelehnt. Er widerspricht dem ethischen Grundprinzip: „Du sollst keine anderen Lebewesen quälen“.
  2. Sadismus im Sinne des BDSM sind die Praktiken, bei der die Befriedigung durch Zufügung von Schmerzen oder Demütigungen erreicht wird. Entsprechend dem Grundprinzip SSC (Safe, Sane and Consensual) des Sadomasochismus achtet ein sadomasochistischer Sadist auf Gesundheit und Wohlergehen seines masochistischen Partners. Im sadomasochistischen Sadismus wird das obenstehende ethische Grundprinzip um den Zusatz "... es sei denn, es ist einvernehmlich" ergänzt.

Herkunft

Der Begriff „Sadismus“ wurde von Richard Freiherr von Krafft-Ebing in seinem Buch "Psychopathia sexualis" geprägt, benannt nach Marquis de Sade, dessen Romane pornographische Inhalte mit Gewaltfantasien mischten.

Das Gegenstück zum Sadismus ist der Masochismus.

Begriffskritik

Der Begriff Sadismus ist in der Subkultur nicht ganz unumstritten. Die folgenden Argumente werden von Kritikern angewandt:

  1. Im DSM 4 wird mit sexual sadism eine Krankheit definiert, die auf einvernehmliche BDSMler nicht zutrifft.
  2. Der Durchschnitts-Vanilla versteht unter Sadismus Realsadismus, und irgendwie muss man ja die „echten“ Sadisten benennen.
  3. Es wird eine künstliche Trennung zwischen Sadismus und Masochismus geschaffen, die nicht zweckmässig ist und dazu noch Switches ausgrenzt.

Statt von Sadismus und Masochismus sollte nur noch von Sadomasochismus gesprochen werden.

Siehe auch

  • Masochismus
  • Sadomasochismus

Literatur

  • Das SM-Handbuch von Matthias T.J. Grimme, ISBN 3931406016
  • Die Wahl der Qual von Kathrin Passig und Ira Strübel, ISBN 3499609444