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Schwarz ist nicht einfach nur eine Farbe, sondern für viele SMer Geisteshaltung und Selbstausdruck zugleich, was sich in Kleidungsstil und Namensvorlieben niederschlägt.
Schwarz als bevorzugte Kleidungsfarbe hat eine eher kurze Geschichte. Nach dem Verschwinden der mittelalterlichen Kleidungsordnung, die Material und Farbe für alle Stände vorschrieb, war schwarz (das zu der Zeit beim Färben noch nur unvollkommen zu erzielen war) eine Farbe für den Klerus und für Trauerzeiten geworden. Bis ins 19. Jhdt hinein war schwarze Kleidung eher selten. Schwarz wurde zu einer Kleidungsfarbe für Künstler und andere Nonkonformisten (zB Existenzialisten, Anarchisten). Im 2. Weltkrieg trugen Piloten und Melde(motorrad-)fahrer schwarze Lederjacken, und die SS die berüchtigten schwarzen Uniformen. Schwarze Kleidung wird mit Begriffen wie Tod, Macht, Unangepaßtsein verbunden, was durch ihre Verwendung als Symbolfarbe in der Literatur begünstigt wird (Gothic Novel, Grusel- und Horrorgeschichten).
Die Benutzung schwarzer Kleidung als Erkennungszeichen für SMer wird der Old Guard zugeschrieben.
Mit der zunehmenden Freizügigkeit im westlichen Alltagsleben ab ca 1960 hat sich die Außenseitersymbolik von schwarzer (Leder-)Kleidung stetig abgeschwächt. Grufties/Gothics, Nerds, Künstler, Punks usw sind ein normaler täglicher Anblick. Dennoch hält die kommerzielle SM-Szene am überkommenen Dresscode fest, obwohl schwarze Lederhose und schwarzes T-shirt inzwischen längst nicht mehr dem SM-Interessierten vorbehalten sind. Das einstige Unterscheidungsmerkmal ist zum Klischee geronnen.
Eher postmodern sozialisierte Gruppierungen wie die Spassguerilla haben gern auf die Ähnlichkeit von SMern mit schwarzer Lederweste über schwarzem Hemd zum üblichen Berliner Taxifahrer hingewiesen. Beliebt sind auch T-shirts mit Aufschriften wie "Ich trage schwarz, bis man etwas dunkleres erfindet" oder (auf rosa Grund) "Pink is the new black!". Manche (wenige) Partys lösen sich absichtlich vom Schwarz und geben zB Hawaiihemden als Motto vor. Regelmäßig wird über die anscheinend unausrottbare Vorliebe von SM-Veranstaltern hergezogen, ihre Abende immer als "Black Night" oder "Dark Desire" oder "Schwarze Gelüste" zu benennen, genauso wie über den Zwang, Webseiten stets auf schwarzem Grund mit animierten Fackel-GIFs und Ketten und Rosen als Dekoration zu versehen. (siehe Humor)
