Switch

Switch

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Switch (englisch: (Kipp-)schalter, to switch auch "wechseln" oder "tauschen") bezeichnet einen SMer, der beide Rollen, also Top wie Bottom, im BDSM auslebt oder ausleben möchte.

Der Begriff sagt nichts darüber aus, wie stark die beiden Anteile (Top, Bottom, Dom, Sub) vertreten sind und welche Anteile überhaupt vertreten sind - es gibt zum Beispiel dominante Masochisten, es gibt Menschen, die beliebig wechseln können, und es gibt SMer, die den einen Anteil mit einer Person und den anderen Anteil mit einer anderen Person ausleben. Meistens bevorzugt ein Switch eine der beiden Rollen (echte 50:50 Switches sind selten, wie es auch schwer wäre, das zu messen), möchte allerdings die andere Rolle nicht missen. In der Trierer Studie von 1993 war die Verteilung "nur Top", "nur Bottom" und "Switch" bei den Befragten ca. 32/44/24 Prozent. Allerdings räumen die Autoren ein, dass ihre Zahlen nicht repräsentativ für die Gesamtheit der BDSMler sind. Siehe dazu auch die Analyse verschiedener Statistiken (http://datenschlag.org/txt/statistik.html) bei Datenschlag (http://datenschlag.org).

Switching innerhalb einer Session kommt vor, ist aber selten. Dabei wechseln Top und Bottom die Rollen, was für Zuschauer verwirrend sein kann.

Die Haltung gegenüber Switchern und Switching kann je nach Gruppe oder Community variieren. In manchen sind Switcher häufiger und akzeptierter, in anderen werden sie eher von "reinen" Tops bzw. Bottoms als unentschlossen ausgegrenzt. Es wird zum Beispiel unterstellt, daß Switcher zu entscheidungsschwach seien, um sich auf eine Rolle festzulegen, oder schlichtweg unehrlich gegenüber ihrer "wahren" Veranlagung. Umgekehrt wird "100prozentigen" von manchen Switchern unterstellt, daß sie ihre übrigen Anteile einfach verdrängen würden.

Die Präferenzen von Sadomasochisten können sich im Laufe ihres Lebens ändern. Ein Szenensprichwort sagt: "Die besten Doms waren früher selbst Subs." Dies spielt auf eine Entwicklung eines Masochisten hin zu einem Sadisten an, wobei einige Zeit oder nach einer anfänglich rein masochistischen Phase dauerhaft die Switcherrolle gewählt wird. Manche Masochisten akzeptieren auch nur Spiele mit Sadisten, die selbst Maso-Erfahrungen haben. Hintergrund dabei ist, dass auf diese Weise dem Sadisten aus eigener Erfahrung bekannt ist, wie seine Aktionen auf seinen passiven Partner wirken.

Switcher werden auch in der klassischen Litaratur erwähnt, z. B. bei Justine von Marquis de Sade.